Am 16. & 17.04.24 hat sich die Schadenbranche – wie jedes Jahr – in Leipzig getroffen. Der Messekongress Schadenmanagement & Assistance gehört sowohl für Versicherer als auch Dienstleister fest zum jährlichen Veranstaltungskalender. Mit 1300 Besucher:innen und 90 Ausstellern passiert über zwei Tage so viel, dass es vermessen wäre, alle Themen, Meinungen und Entwicklungen in einem Blogartikel wiedergeben zu wollen.
Daher beschränken wir uns darauf, einige visuelle Einblicke aus Eucon-Perspektive zu geben und kurz einige Punkte anzureißen, die wir vom dem Event mitnehmen.
Situative Entlastung ist der Schlüssel
Der Schadenbereich wird weiterhin stark von einigen (bekannten) Problemen geplant. Schadeninflation, Fachkräftemangel und Rückstände machen smarte Lösungen, die Entlastung schaffen, notwendiger denn je. Einerseits kämpft die Branche weiterhin mit hohen Reparaturkosten, die nachhaltig Auswirkungen auf die Profitabilität in den Sparten Kfz und Sach haben. Andererseits gibt es spartenübergreifend immense Arbeitsrückstände, die drohen, Kundenzufriedenheit langfristig zu beinträchtigen. Der demografische Wandel und der daraus entstehende Fachkräftemangel verstärken die Problematik noch zusätzlich. Während stellenweise von „A-Z-Lösungen“ die Rede ist, die den gesamten Schadenprozess revolutionieren, halten wir bei Eucon es für sinnvoller und umsetzbarer, situativ Entlastung zu schaffen. Die genannten großen Probleme der Versicherungs- und Schadenbranche werden sich nicht auf einmal und vor allem nicht zeitnah komplett lösen lassen. Entlastung ist daher das Stichwort – kundenindividuell, fokussiert, und durch smarte Lösungen.
Digitalisierung, KI und Co
Es wäre kein Messekongress Schadenmanagement & Assistance, wenn diese Themen nicht im Fokus stünden oder zumindest überall mitschwingen würden. Wie diese Faktoren – insbesondere auch GenAI – dazu beitragen können, dass Versicherer zukunftsfähig bleiben, wurde aus vielen Perspektiven beleuchtet. Insbesondere die Bereiche Betrugserkennung und KI-basierte Schadenerkennung und -kalkulation scheinen die Branche zu beschäftigen. Darüber hinaus sind strukturierte Daten und weniger Medienbrüche – primär bei Schadenmeldung – nach wie vor Prioritäten.
Digitalisierung, Automatisierung, KI und wie man diese Themen effizient in die Prozesse der Versicherer integrieren kann, sind so oder so genau unser Ding. Wir können Dr. Rainer Sommer, Vorstandsmitglied des Provinzial Konzerns nur zustimmen, wenn er sagt: „Digitalisierung und Automatisierung sind die Selbstverteidigung gegen den demografischen Wandel.” Wir bleiben also dran, mit einem realistischen Blick zu schauen, was gemeinsam mit unseren Kunden sinnvoll und umsetzbar ist.
Gleichzeitig wurde vielerorts betont, dass diese Technologien alleine nicht der Heilsbringer sind, sondern die Kombination mit dem Menschen den Weg vorwärts bildet. Ein Sentiment, dem wir als Verfechter des Augmented Intelligence-Ansatzes nur zustimmen können.
Kundennähe und -Einbindung
Kundennähe ist kein neues Thema. Nichtsdestotrotz wurde in mehreren Vorträgen der Fokus erneut hierauf gelegt. Neben Kundenzufriedenheit durch Geschwindigkeit und Kommunikation ging es auch um die sich konkret verändernde Rolle von Versicherungsnehmenden. Durch den Einsatz von Online-Tools partizipieren sie aktiv am Schadenmanagement-Prozess. Self-Service rücket weiter in den Fokus – trotzdem wird der Kunde im gesamten Prozess nicht allein gelassen.
Fazit
1300 Besucher:innen, 90 Aussteller, unzählige relevante Themen und inspirierende Gespräche. Wir waren gerne dabei und haben einiges an Denkanstößen mitgenommen und hinterlassen. Wir freuen und jetzt schon auf nächstes Jahr.